Wie letztes Jahr werden Arne, Björn, Jan und ich, diesmal verstärkt durch Birk auf den Bremer Spiele-Tagen unser Hobby präsentieren. Und wie letztes Jahr wieder mit absolut sehenswertem Gelände, auf dem wir Euch die folgenden Spiele vorstellen werden: Freebooter’s Fate, A Fistful Of Lead und MERCS!
Nachdem mir die SPIEL-2012 ausgesprochen gut gefallen hat, nahm ich mir dieses Jahr vor alles mitzunehmen und vier Tage auf der SPIEL-2013 durchzuhalten. Vier Tage, in denen es galt Leute kennen zulernen und zu spielen was das Zeug hält.
Dabei das eine, oder andere Schnäppchen zu machen wäre sicher auch nicht verkehrt.
Anreise am Mittwoch – kann dank meines Handy-Navis das Hotel nicht finden. Es ist das Mövenpick genau gegenüber des Bahnhofs – mein Navi beschließt mich erst einmal in einem großen Bogen drum herum zu führen. Nur ein Fall unzuverlässiger Technik, oder sind hier andere, sinistere Mächte am Werk?
Irgendwann jedenfalls kann ich endlich einchecken; auf dem Weg zu meinem Zimmer komme ich an einem extra für Messegäste vorbereiteten Spielraum vorbei: vorbildlich. Nicht ganz sicher ob ich mich nach dem Navigationsdesaster aus dem Zimmer trauen soll, fasse ich mir schließlich doch ein Herz und wage mich auf die Straße. Ein Spieler muss schließlich auch etwas essen. Ich beschließe, weder rechts noch links abzubiegen – wer weiß wohin mein Navi mich am Ende führt – und finde nach kurzer Zeit eine Pizzeria. Hm.. Lecker!
Am Tisch neben mir haben drei Engländer Probleme mit der deutschen Karte – ich helfe aus und stelle fest: sie sind auch für die Messe hier. Ich geselle mich zu Dave, Fran & Lawrence von North & South Games und wir haben bei einigen Bieren einen angenehmen Plausch über unsere Lieblingsspiele, was es heißt Spiele zu entwerfen und wie sich die englische von der deutschen Spieleszene unterscheidet. Einen angenehmen Tag 0 ausklingen lassend, mache ich mich schließlich zurück auf den Weg ins Hotel wo ein bequemes Bett auf mich wartet.
Zeitig aufgestanden – zu müde, brauche Kaffee! Das überteuerte Hotelfrühstück lasse ich dennoch links liegen und stelle den gewohnten Koffeinpegel bei einem Bäcker in Bahnhofsnähe her.
Auf zur Messe!
Auf dem U-Bahn-Gleis stelle ich fest, dass das frühe Aufstehen nichts gebracht hat – die Bahn ist wie immer völlig überfüllt. Einige mehr, oder weniger freundliche Aufforderungen doch bitte ans Ende des Gleises weiterzugehen später, trifft die Bahn auch ein: gemeinsam mit hunderten Spielbegeisterten dränge ich mich durch eine enge Tür und stehe dann von allen Seiten gut gestützt in der Bahn. Auf geht’s.
Auf der Messe angekommen zücke ich mein Handy: Da habe ich mir die ersten Stationen sauber eingezeichnet: MYTH soll den Anfang machen. Also auf zum Ulisses-Stand. Obwohl ich auf direktem Weg dorthin gehe, ist der bereits umlagert. Keine Chance auf ein Demo-Spiel, oder einen Plausch mit Brian, Keith, oder Kenny. Wie machen die Leute das bloß? Gibt es einen geheimen Eingang, durch den man früher reinkommt?
Also erst einmal weiter zum Stand der Rune-Quest-Gesellschaft, wo Sandy Peterson seinen Kickstarter Cthulhu Wars vorstellt. Fan-Boy, der ich bin lasse ich mir von ihm meine Ausgabe von Dorastor – Land Of Doom unterzeichnen. Yeah! Während Sandy das Spiel aufbaut, plausche ich mit Andre Jarosch und Fabian Küchler über Rune-Quest, die neuen Editionen und Rick Meints’ kommende Glorantha-Enzyklopädie. Schließlich ist das Spiel aufgebaut und mir fällt erst einmal die Kinnlade runter – Alter Schwede! Was für Minis! Demo-Spiel ist leider auch hier nicht möglich; vielleicht morgen.
Nun aber los – endlich Spiele ausprobieren. Die folgenden Spiele haben mich an Tag eins beeindruckt:
“Verdammt!”
Der Helikopter war nicht mehr als eine Fata Morgana: Pilot und Co-Pilot hingen halb aufgefressen in ihren Gurten – vermutlich von den Passagieren. Als wir ihn erreichten, fehlte von denen jede Spur. Der Pilot hatte sich bereits verwandelt: seine milchigen Augen starrten uns aus einer vor Hunger verzerrten Fratze an, laut schnappten Unter- und Oberkiefer aufeinander.
”Was nun?”
”Keine Ahnung. Kannst Du das Ding fliegen?”
Statt zu antworten warf Jen mir lediglich ihren ‘willst Du mich verarschen’ Blick zu.
”Lass uns verschwinden. Irgendwo müssen sich hier noch Beißer herumtreiben.”
Ja…”, es schmerzte mich, jetzt einfach weiterziehen zu müssen. Ich hatte uns schon in Sicherheit fliegen sehen. Aber in dieser neuen Welt darf man wohl nicht auf Wunder hoffen.
”Wo lang?”
Noch ehe Jen antworten kann nimmt ein lautes klappern und das unverkennbare Stöhnen der Zombies uns die Entscheidung ab. Hinter dem Helikopter schlurfen vier dieser Monster auf uns zu. Einer stolperte ständig über seinen Darm. Mir wird übel.
”Da lang!”, sagte ich und zeigte in Richtung des U-Bahneingangs.
Wir laufen los. Noch bevor wir den Eingang erreichen stürzen weitere acht Zombies aus dem Eingang vor uns, der Krach muss sie angelockt haben. Jen, richtet Ihre Uzi auf sie und noch ehe die ersten auch nur ein paar Schritte gegangen sind, fallen sie von Kugeln getroffen hintenüber. ‘Klick, klick, klick’ höre ich nach dieser ersten kurzen Salve.
‘Oh nein!’ denke ich.
”Fuck!”, Jen ist da direkter.
Vier der Zombies haben sich berappelt und schneiden uns den Weg ab. Dann muss es halt Betty richten. Sie ist mehr als ein Stück lebloses Stahlrohr. Sie ist schwer, handlich, der ideale Zombiekiller und sie hat mir öfter als ich zählen kann das Leben gerettet– ohne Betty, wäre ich schon lange eines dieser geistlosen Monster geworden.
Ich nehme Anlauf, hole Schwung und lasse Betty mit einem gewaltigen Streich in die Schläfe des ersten Angreifers krachen: ein Typ in teurem Anzug, schade diesen zu ruinieren. Sein Gesicht nehme ich kaum war, ehe es in einem Brei aus Blut und Knochen verschwindet. Nur noch drei. Ich hole erneut aus und schwinge Betty wie einen Baseballschläger. Mit einem unangenehmen Knacken, trifft sie ihr Ziel. Inzwischen ist auch Jen da. Ohne Munition, setzt sie den Stock ihrer Waffe wie einen Hammer ein. In blindem Zorn drischt sie auf etwas, das vielleicht mal eine sorgende Mutter war ein. Immer wieder. Bluttropfen gesellen sich in bizarrer Harmonie zu dem Blütenmuster auf dem Kleid der Kreatur. Der letzte Zombie greift nach Betty: “Vergiss es, Arschloch!” Entfährt es mir. Ich trete zu, das Wesen (ein Junge in Hip-Hop Kostüm, kaum älter als mein kleiner Bruder) fällt hin – einen Augenblick später ist auch er Geschichte.
Neben mir schreit Jen laut auf: vor Schmerz, vor Wut, vor Angst, Hass, Verzweiflung. Alles gebündelt in diesem schrecklichen Laut. Der Zombie, mit seinem aus dem Bauch hängenden Gedärm hat es irgendwie geschafft uns einzuholen. Er liegt nun vor Jen, ihr Bein blutet, seine Klauen halten sie fest.
”Nein, nein, nein, nein, NEIN!”.
Ich eile ihr zur Hilfe. Dresche auf die Kreatur ein bis sie loslässt. Weitere Zombies tauchen direkt vor uns auf.
”Lauf!” schreie ich.
Humpelnd nimmt Jen Reißaus. Ich stelle mich den ersten Zombies in den Weg, doch bevor ich ausholen kann, greifen blutverkrustete Klauen nach mir. Ich zerre, doch vergeblich: tote Hände halten mich wie ein Schraubstock fest. Noch ein Ruck – kräftiger diesmal und tatsächlich gelingt es mir mich zu befreien. Mit gewaltigen Streichen erledige ich zwei weitere Zombies, drehe mich um und folge Jen. Im Laufen spüre ich wie Blut aus einer klaffenden Wunde meinen Arm hinunterläuft. ‘Oh Gott! Bitte nicht. Bitte nicht mich!’…
So oder ähnlich kann es einem bei einer Partie Reanimated ergehen. Ein engagiertes Zombie-Tabletop Projekt aus Deutschland. “Baal” & “Burns” ist es mit ihrer superben Platte gelungen, die Endzeitstimmung von Geschichten wie Dawn Of The Dead, oder The Walking Dead grandios einzufangen. Selten habe ich eine Platte mit derart vielen Details gesehen. Im Grunde findet man an jeder Ecke und auf den verschiedenen Ebenen kleine Dioramen. Einige gar so toll gestaltet, dass man sie auf dem ersten Blick für Fotos halten könnte – man schaue sich nur die Toiletten der U-Bahn-Station an! Ich habe das Bild unten mit Hotspots versehen: ihr könnte Euch also bequem die Details der Platte anschauen.
Die sechsten Bremer Spieletage sind nun vorüber was einerseits schade ist, hat es doch ungeheuren Spaß gemacht, andererseits sind meine Stimmbänder und Beine aber auch dankbar sich wieder erholen zu dürfen :-). Zunächst möchte ich der Volkshochschule, Andreas Ebert sowie allen Helfern mein Lob und Dank aussprechen da es ohne sie die Bremer Spieletage nicht gäbe und wir nicht die Möglichkeit bekämen so vielen Menschen unser Hobby näher zu bringen.
Es war toll zu sehen, dass Tabletop nicht länger ein Hobby ist, für das sich ausschließlich Nerds und Kellerkinder begeistern sondern dass auch bei Spielern aller gesellschaftlicher Gruppen Interesse weckt. Dass ‘Freebooter’s Fate’ und ‘Songs Of Blades And Heroes’ so eingängig sind hat sicher ebenso seinen Anteil gehabt wie Arnes wirklich tollen Spielplatten, die ein absoluter Hingucker waren und immer wieder Besucher zum Stehen bleiben und zuschauen bewegten.
Hallo Leute,
nachdem Sebastian, Björn, Jan und ich zwei Tage lang sehr intensiv Tabletop Spiele Brettspielern, also meistens Neulingen im Tabletop-Hobby vorgestellt haben, bin ich immer noch der Meinung, dass diese zwei Tage ein voller Erfolg waren.
Zum Teil Songs of Blades and Heroes:
Um die Hürde vom Brettspiel zum voll ausgewachsenen Tabletop nicht zu hoch zu machen, habe ich den Plan, vier volle Warbands gegeneinander spielen zu lassen gegen eine Version geändert, in der bis zu vier Spieler vier Helden gegen den Spielleiter ins Feld führen.
Die Story musste daher auch geändert werden:
Die Helden sind die besten des Brueghelburg-Clans aus dem fernen Absurdistan, deren Dorf von kiebigen Kobolden (Orcs) überfallen wurden, die drei Jungfrauen geraubt haben. Die Helden nahmen die die Queste, die Jungfrauen vor den Kobolden zu retten, natürlich sofort an und machten sich sofort an die Verfolgung. Die Spur der Verwüstung brachte die Helden in die Nähe von Katzenbach, wo sich ein wütender, einäugiger Brückentroll den Helden in den Weg wirft, um sie an der Brückenüberquerung zu hindern und ihnen die Regeln des Spiels zu erklären. (Intro)
Nachdem der Troll erledigt war, was inklusive Regelerklärung nach 10 – 15 Minuten der Fall war, konnte die Gruppe in das Dorf nachsetzen, um dort die Jungfrauen zu retten. Der größere Konflikt dort dauerte dann eher zwischen 35 und 50 Minuten. Etwa die Hälfte aller Intro-Spieler wollten auch das volle Szenario spielen.
Wir, das sind Arne, Jan, Björn und ich werden heute und morgen auf den 6. Bremer Spieletagen unser Hobby vorstellen und einige Demorunden auf Arnes grandiosen Platten anbieten.
Gezeigt werden:
Arne hatte ja bereits über das ‘Songs Of…’ Szenario Überfall auf Bruegelburg geschrieben.
Bei Freebooter’s Fate werden wir Ratten jagen und bei WarmaHordes Nachschub sichern.
Heute Abend werde ich einige Fotos hierzu posten (unter anderem von den wirklich genialen Spielplatten).
[UPDATE]
Hallo,
ist mir leider etwas zu spät noch Bilder einzustellen, aber… wir waren kurz bei Buten un Binnen zu sehen in Ihrem Beitrag über die Spieletage. Hier geht es zum Video: 6. Bremer Spieletage bei Buten un Binnen (der Beitrag wurde mittlerweile von Buten & Binnen entfernt).
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Auf den Spieletagen in Bremen, unserem lokalen Brettspiel-Con, werden wir zu viert Tabletop Skirmish-Systeme vorstellen. Traditionell gibt es dort aber auch einen Tabletop-Raum.
Dieses Jahr möchten wir einigen Besuchern die Songs Systeme von Ganesha Games näher bringen, um die Vielfalt unseres Hobbies aufzuzeigen. Weitere Systeme sind Warmachine und Hordes sowie Freebooter’s Fate, die in weiteren Posts beschrieben werden.
Da es sich ja bei den Songs of Blades and Heroes um Skirmish handelt, in dem keine Herstellerbindung an besondere Miniaturen handelt, werden die Bruegelburg Miniaturen von Lead Adventure Miniatures eine der Fraktionen stellen, die Zwerge von Ratnik die zweite, die dritte werden Rackham Orcs, die vierte Fraktion ist gerade jetzt in Arbeit: Beastmen von einem Chaosritter angeführt. Diese Miniaturen sind 90er Jahre Games Workshop Miniaturen.Zu den Fraktionen hier nur ein Paar Bilder. Mehr, wenn die Szenerie am Freitag auf dem Con aufgebaut sein wird.
Zum ersten Bild: Dieser haarige Kamerad hat an dem Überfall auf Katzenhain teilgenommen, einem Dorf im Nordwesten von Bruegelburg. Nachdem er den Dorfvorstand erschlagen hat, der die Verteidiger anführte, konnte er die Standarte erobern. Allerdings ist er mit seiner Beute nicht gerade gut umgegangen.